In Bangladesch existiert kein Gesundheitssystem. Wird eine Person, die in Armut lebt, krank, kann dies den Ruin für die ganze Familie bedeuten. Zwar gibt es in den Krankenhäusern kostengünstige Versorgung, aber aufgrund von Überfüllung ist dies mit lebensbedrohlichen Wartezeiten verbunden. Daher warten vor den Kliniken Mittelsmänner, die Patient:innen in ihrer Not in teure Privatkliniken zu leiten versuchen. Für die Armen ist jede Option entweder zu riskant oder zu teuer. Die Taizé-Brüder nehmen seit vielen Jahren Kranke auf, um sie ins Krankenhaus zu einer adäquaten Behandlung zu begleiten.
Wenn ausreichend Geldmittel da sind, können einige Medikamente und manchmal sogar Operationen finanziert werden. Regelmäßig kommen zu den Taizé-Brüdern ältere Menschen, die gebrechlich, alleinstehend oder verwitwet sind, um sich eine kleine Rente abzuholen. Da sie über fast nichts zum Leben verfügen, grenzt ihr Überleben oft an ein Wunder. Obwohl sie zum Essen eingeladen sind, bleiben sie fast nie, sondern gehen nach Erhalt ihres kleinen Betrages unauffällig wieder. Manchmal bringen sie kleine Geschenke mit, die Zeichen echter Großzügigkeit sind: eine Mango, ein paar Bananen oder ein Ei.